Ich, Ceredig wurde vom König Itmar damit beauftragt, für seinen Sohn Lagdwis die Schicksale der elf Gefolgsmänner des Königs Gudleifr zu einschreiben...

 

So beginnt das Buch Wetemaa. Ebenso fängt auch der Comic nach diesem Buch an. Wie entstand eigentlich diese Idee?

Das ist eine gute Frage. Diese Idee ist dank eines hervorragenden Zeichners, nämlich Petr Kopl und der Mitarbeit mit ihm entstanden. Petr bebildert meine Bücher für Kinder, dadurch haben wir uns kennengelernt. Und ich bin im Laufe der Zeit darauf gekommen, wie man mit ihm gut arbeitet, wie unermesslich sein Talent und seine Geduld sind, wie er am schlimmsten die hundertprozentige Arbeit leistet, wie uferlose Fantasie er hat, wie er kleine Details liebt und wie originelle Einfälle er hat. Ich habe begriffen, dass wenn Petr zeichnet, eigentlich dreht er einen Film.

(Alpress Verlag 2011)

Sehen Sie sich dieses Bild an. Der Ausblick aus einem Fenster ist eine ganz gewöhnliche Angelegenheit. Beachten Sie jedoch die Querlatten zwischen den Fensterscheiben, sie sind unscharf. Solche Details findet man in anderen Comics nicht. Es leitet die Aufmerksamkeit auf das Geschehen auf der Straße an. Gleichzeitig nimmt es den Leser in die Vorstellung gefangen, dass ER sich selbst in dem Holmes Arbeitszimmer befindet und ER selbst aus dem Fenster ausschaut. Holmes befindet sich hinter seinem Rücken. Wie rafiniert ist es, dass sich das Gesicht von Holmes in dem Fenster spiegelt! In dem Moment ist mir klar geworden, sofern ich jemandem Wetemaa anvertrauen könnte, wäre das Petr.

 

Nichtsdestoweniger ist Herr Kopl vor allem als Vertreter des sogenannten Cartoonings bekannt. Wer hat zum Beispiel seinen Comic Die drei Musketiere gelesen, könnte sich kaum vorstellen, dass Wetemaa auf dieser Art und Weise gezeichnet worden wäre...

Petr beherrscht im Unterschied zu anderen Zeichnern eine ganze Menge der Stile. Er weiß welcher Stil zu welchen Thema passt. Wenn ich dächte, dass er die Stimmung von Wetemaa nicht zu fassen schafft, würde ich es ihm nie anbieten. Es war ihm klar, dass er Wetemaa nicht so zeichnen kann, wie die Geschichten von Morgana, die in der Illustrierte "Čtyřlístek" erscheinen. Der Stil, den er für Wetemaa ausgewählt hat ist ganz perfekt, es gibt da genügend Wirklichkeit und noch dazu hat es noch einen Zauber und Schwung.

Letzlich kann Jeder seine Arbeit auf der folgenden Webseite anschauen:

www.petrkopl.webnode.cz

 

Wie arbeitet man eigentlich an einem Comic?

Es ist eine größere Schafferei, als ich mir überhaupt vorstellen konnte. Es ist wie einen Film zu drehen. Zuerst muss man das Szenario schreiben. Dann löst man die Fragen wie Mode, Waffen, Ornamente usw. Petr ist zum Beispiel ganz gut gelungen, eine ganz eigenartige altélladische sakrale Architektur zu erschaffen.

 

Das klingt wie eine Kolossalfilmvorbereitung. Fand auch ein "Casting" statt?

Sie werden das nicht glauben, aber schon. Und zwar war es das am anspruchsvollsten. In dem ersten Teil des Comics ist denn eine tatsächlich großartige Einleitung der ganzen Saga. Hiermit wird das komplette élladische Pantheon dargestellt und die Erinnerungen an die lang vergessene Vergangenheit. Bei der Weissagung der Götter tauchen alle elf Gefolgsmänner auf, obwohl in dem ersten Teil nur drei von denen auftreten...

Wie bitte? Nur drei? Aber in dem ersten Teil des Buches sind doch alle Gefolgsmänner!

Sie können doch nicht denken, dass es möglich wäre, den ersten Teil von Wetemaa in einen Teil eines Comics hineinzupressen. Was den Inhalt betrifft, ist es ungefähr ein Achtel des Buches.

Dann haben wieder etwas worauf uns zu freuen! Aber jetzt zurück zu dem Casting. Wie ist er verlaufen?

Auf zweierlei Art und Weise. Als wir das Pantheon geschaffen haben, zeichnete ich die Entwürfe und Petr hat ihnen die endgültige Form gegeben. Manchmal entsprach sie meinem Entwurf, manchmal nicht, weil sie das Charakter des jenen Gottes nicht ganz und gar gefasst hat. Schließlich beurteilen Sie selbst:

 

Und was die zweite Weise?

Die Schaffung des polizeilichen Porträtes. Stunden nach Stunden verbrachten wir vor dem Computer und dachten die Gestaltung von Ceredig, den Gefolgsmänner und anderen wichtigen Persönlichkeiten aus.

So sehen die Porträte von dem höchsten élladischen Gott Orlyg und seinem Sohn Wanne aus:

 

Hier sind schon so, wie in dem Comic auftreten:

 

Im ersten Teil des Comics tritt Wanne auf? Der war aber zur Zeit des Königs Gudelifr schon vierhundert Jahre tot!

Das ist zwar richtig, aber wie ich schon erwähnt habe, die Comic-Wetemaa hat wirklich großartige Einleitung mit "historischen" Reminiszenzen. Sie bringt den Leser in die Ära des Königs Ane, er erfährt, sowohl warum Udi und Már in Streit geraten sind, als auch wie sich Orlyg und Wanne gegenseitig verflucht haben... Die Rede kommt auch darauf, was weder in einem schon ausgegebenem noch in einem vorbereitetem Buch zu finden ist. Zum Beispiel warum Gudleifer gelähmt war. Außerdem kommen auch die bisher unbekannten Geschichten von der Zeit, wann Sian und Dangrund noch keine Gefolgsmänner von König Gudleifer waren.

 

Also im Comic kommen Neuigkeiten auch für fanatische Fans von Wetemaa, welche das Buch durch und durch kennen?

Genau. Der Comic ist sowohl für völlige Neulinge, die das Buch noch nie in der Hand gehalten haben, als auch für diejenigen, die sich schon in die erste Ausgabe vom Jahr 1993 verliebt haben.

 

Welchen Gefolgsmänner begegnen wir in dem ersten Teil des Comics?

Sian den Braunäugigen, Dangrud den Gedankenvollen und Asgeirr den Artzt.

Zeigen Sie uns wenigstens ihre Porträts?

Nein, lasst euch überraschen. Die Gefolgsleute bleiben ein Geheimnis bis der Comic ausgegeben ist. Wir können dennoch den königlichen Berg Mirabat zusammen anschauen, die letzen Augenblicke vor der Ersten großen Schlacht...

(Übersetzung: Michael Šatylov)